Parasiten beim Pferd kommen leider immer wieder vor. Warum das so ist und was du dazu unbedingt wissen solltest…
Das heutige Umfeld unserer Pferde hat nichts mehr mit der natürlichen Umgebung in der Urzeit zu tun. Heute werden, verglichen mit den riesigen Steppen, auf relativ kleinem Raum viele Tiere gehalten.
Die Herde zieht nicht täglich weiter, sondern ein und dieselbe Fläche wird immer wieder begrast, was die Population von Parasiten begünstigt. So bedrohen diese ständig durch einen immensen Infektionsdruck die Gesundheit unserer Pferde.
Eine Kontrolle der Parasiten ist unerlässlich um die Pferdegesundheit zu erhalten.
Interne und externe Parasiten beim Pferd
Man unterscheidet zwischen internen und externen Parasiten beim Pferd, wobei die äußeren auch als Lästlinge bezeichnet werden. Darunter fallen unter anderem Haarlinge, Milben, Läuse, Fliegen, Bremsen und Zecken.
Normalerweise geht von diesen Plagegeistern, bis auf die Borreliose übertragenden Zecken, keine große Gefahr aus. Bei Zecken gilt: Nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich Pferd und Reiter absuchen und Zecken entfernen. Um die Lästlinge beim Pferd zu bekämpfen, gibt es im Handel zahlreiche wirksame Mittel. Im Zweifelsfall sollte man sich mit dem Tierarzt beraten.
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Endoparasiten im Pferdinneren
Weitaus gefährlicher sind aber die sogenannten Endoparasiten, die im Pferdeinneren leben. Sie machen das Tier zwar nicht zwingend unmittelbar krank, kann aber je nach Populationsdichte durchaus lebensbedrohlich werden.
Im Sommer kommt ein Befall mit Pferdedassel (Dasselfliege), der Magenbremse, oft vor. Die Eier dieser Fliege befinden sich an den Haarspritzen des Pferdes und beim Ablecken bohren sich die Larven in Zunge, Zahnfleisch oder Gaumen. Die sich entwickelnde zweite Larvenform wird geschluckt und löst im Magen-Darm-Trakt heftige Entzündungen aus.
Zwergfadenwürmer verursachen indirekt heftige Atemwegsprobleme, da sie Löcher in die Lungen bohren und so Bakterien Einlass verschaffen. Über den Darmtrakt gelangen auch die Larven der Spulwürmer in die Lungen der Equiden. Durch Husten kommen diese dann wiederum in den Darm, wo sie zum Wurm heranwachsen.
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Larven der Blutwürmer ziehen durch den Körper
Die unter anderem Blutgerinnsel verursachenden Larven der Blutwürmer ziehen durch den gesamten Körper und legen im Extremfall Abschnitte des Darmes lahm. Auch Bauchspeicheldrüse, Bauchfell oder Lunge können betroffen sein.
Pferdebandwürmer kommen nicht mehr so gehäuft vor, sind aber in den verschiedenen Entwicklungsstadien im Kot schwer nachweisbar. Der vordere Teil des Parasiten setzt sich in der Darmschleimhaut fest. Mit dem Abstoßen seiner Endglieder scheidet das Pferd beim Äppeln die Eier aus und verteilt diese auf der Weide. Moosmilden beispielsweise dienen als Zwischenwirte, die beim Grasen vom Pferd mitgefressen werden und so gelangen die Parasiten wieder in den Pferdekörper.
Durch gute Weide- und Stallhygiene kann jeder aktiv dem Befall durch Parasiten entgegenwirken und selektive Entwurmung sollte in Absprache mit dem Tierarzt regelmäßig durchgeführt werden.
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