Der Muskelaufbau beim Pferd ist wichtig und zwar bei jedem Pferd.
Dabei mag sich manch ein Reiter jetzt denken: “Gezielter Muskelaufbau ist etwas für Pferde im Leistungssport, für solche, die Höchstleistungen erbringen müssen. Ich reite doch nur in der Freizeit zum Vergnügen.” Doch wer so denkt, der irrt gewaltig.
Ausschließlich ein gut bemuskeltes und trainiertes Pferd kann das Reitergewicht ohne Schaden und auch ohne Schmerzen tragen. Nur wenn vorab ausreichender Muskelaufbau betrieben wurde, kann es den Rücken loslassen sowie mitschwingen, so dass auch der Reiter bequem sitzen kann.
Ein Pferd dagegen, das mangels richtigem Muskelkaufbau im Rücken fest ist, hat auf Dauer Schmerzen und wird nie richtig durchlässig und rittig sein. Es kann das einfach vor Schmerz nicht.
Die Muskulatur stützt das Pferd
Wenn man sich das Gebäude des Pferdes einmal vor Augen führt, dann ist das wie eine Brücke, die zwischen Vorderhand und Hinterhand freitragend aufgehängt ist. Drückt nun noch das Reitergewicht darauf oder noch schlimmer, plumpst es bei jedem zweiten Trabtritt dort hinein, braucht man weder Tierarzt noch Statiker zu sein, um zu wissen: Hier sind Halterungen notwendig.
Diese “Halterungen”, das sind die Muskeln, die alles auffangen und stabilisieren. Knochen, Bänder und Sehnen lassen sich nicht trainieren. Aber eine kräftige Muskulatur stützt, trägt und schützt vor Skelettschäden wie Hängerücken. Selbst Pferde mit Kissing Spines Syndrom sind bei gezieltem Muskelaufbau oft schmerzlos und sogar reitbar.
Tipp: Muskelaufbau durch Ziehen
Die Muskulatur beim Pferd lässt sich wunderbar durch Ziehen lassen aufbauen. Es gibt einige Spitzenreiter, die mit ihren hochkarätigen Erfolgspferden den Hallenboden abziehen. Das ist allerfeinstes Rückentraining und mit wenig Aufwand zu bewerkstelligen.
Mit einem günstigen Zuggeschirr und einem ausgedienten Traktorreifen lässt sich ganz einfach ein Trainingsgerät basteln. Führt man das Pferd im Schritt, muss es ordentlich ziehen. Natürlich kann man sein Pferd auch einfahren und es dann immer mal wieder eine Kutsche ziehen lassen. Dieser Aufwand ist natürlich wesentlich größer.
Muskelaufbau mit Longenarbeit und Dressurgymnastik
Auch mit Longenarbeit und natürlich mit der entsprechenden Dressurgymnastik lässt sich Muskelaufbau bewerkstelligen. Wenn man ein junges Pferd oder eines besetzt, das eine längere Pause hinter sich hat, sollte man sich im Klaren sein: Erst muss die Muskulatur aufgebaut werden, bevor man das Tier ohne Schaden und Verletzungsrisiko reiten kann.
Selbst rekonvaleszente Pferde oder Rentner sollten regelmäßig ohne Last gearbeitet werden, damit sich die Muskulatur aufbauen kann oder die vorhandene Muskelstärke erhalten bleibt.
Beim Training muss natürlich dem Alter und der Konstitution des Pferdes Rechnung getragen werden. Wer unerfahren ist, holt sich am besten beim Tierarzt oder einem erfahrenen Trainer Rat, da nicht nur das Training individuell gestaltet werden sollte, sondern auch das Futter dem Training für den Muskelaufbau, gerade bezüglich der Mineralstoffe, angepasst werden muss.
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