Zuerst muss man klären, warum ist das Pferd denn so schlapp? Es gibt den Spruch: “Müdigkeit ist der Schmerz der Leber.”
Er gilt nicht nur bei Menschen, sondern bei allen Säugetieren. Also ist eine Blutuntersuchung, wenn ein Tier plötzlich schlapp ist, eine sinnvolle Sache, die eventuell viel Herumprobieren mit teurem Zusatzfutter ersparen kann.
Haarwechsel oder Futterumstellung können eine weitere Ursache sein, wenn ein Pferd schlapp wirkt. Im ersten Fall hilft ein gutes Mineralzusatzfutter und im zweiten Fall eine Rückumstellung auf das vorherige Futter, mit dem es dem Tier gut ging.
Auch sollte nicht versäumt werden, das Sattelzeug einer Inspektion durch den Sattler unterziehen zu lassen. Vielleicht hat Training den Körperbau so verändert, dass beispielsweise nicht mehr genügend Schulterfreiheit da ist? So etwas lässt sich leicht korrigieren und es wäre schön, wenn die Ursache so einfach zu finden wäre.
Sind Schmerzen die Ursache für ein schlappes Pferd?
Ist ein Pferd schlapp, so könnte es auch Schmerzen haben. Sind die Hufe in Ordnung? Wie läuft es auf hartem Boden? Wie ist die Beugeprobe? Liegen vielleicht irgendwelche Muskelverspannungen vor?
Oft ist das die Ursache für schlappes Verhalten, da unsere Freunde keinen Schmerzlaut, nur ein Schmerzgesicht haben. Wer sein Tier kennt, der erkennt auch das Schmerzgesicht: angespannte Gesichtsmuskulatur, nach hinten gedrehte Ohren, trauriger Blick, halb geschlossene Augen und gekräuselte, angespannte Nüstern. Oft kommen solche Schmerzen langsam und schleichend, so man sie gar nicht so richtig erkennt.
Im Zweifel den Tierarzt fragen
Aber es gibt außer dem schlappen Eindruck Anzeichen für die Schmerzen: Langsames Antreten, die ersten Schritte aus der Box sind steif und ungelenk, die Biegungen fallen schwer oder der Galopp auf einer Hand klappt nicht so gut.
Solche Dinge in Verbindung mit Unlust, sollten einen Halter stutzig machen und ihn bewegen, den Tierarzt um Rat zu fragen. Lieber ihn einmal zu viel kommen lassen…
Findet er nichts, ist auch die Rechnung nicht hoch und man weiß, das Tier ist nicht körperlich krank. Immer müssen wir uns darüber bewusst sein: Wir sind für das Pferd verantwortlich.
Auch Traurigkeit macht schlapp
Und dann gibt es noch eine Ursache, die wir uns lange bei Tieren gar nicht vorstellen konnten: Trauer. Traurigkeit macht schlapp. Vielleicht ist ein Pferd aus der Herde umgezogen oder ein Boxennachbar wurde umgestellt oder die Reitbeteiligung, die sich so viel und liebevoll mit dem Guten beschäftigt hat, ist in eine andere Stadt gezogen… in diesen Fällen hilft nur viel Zeit mit dem Pferd verbringen, es beschäftigen, sein Interesse wecken.
Es gibt Programme, die Freude bereiten und Interesse wecken. Es lohnt sich, in der Fachliteratur zu stöbern. Ein gesundes Pferd, das weder Schmerzen noch Langeweile hat, das nicht ohne Kontakt zu Artgenossen gehalten wird, kann man für vieles interessieren, und mit dem Interesse kommt auch die Lust an der Arbeit wieder.
Die Neugierde beim Pferd wecken
Man muss es nur mit Geduld herausfinden. Vielleicht sind es zirzensische Lektionen oder vielleicht spielt das Pferd gerne? Ganz oft ist eine der Triebfedern bei Tieren Neugier und wenn man diese weckt, dann weckt man meist das ganze Tier auf.
Es gibt beispielsweise Pferde, die mit Begeisterung, ja ich rede von Pferden, apportieren und alles Mögliche stolz herumtragen nachdem sie es einmal gelernt haben – von schlapp keine Spur mehr!
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