Nicht jeder Pferdebesitzer macht sich heute noch große Gedanken über die Hygiene beim Pferd und im Stall. In Zeiten, als man auf das Pferd angewiesen war und Bestände noch nicht durchgeimpft waren, wurden einige Grundregeln der Hygiene noch viel größer geschrieben als heutzutage.
Es kann aber nicht schaden, sich wichtige Punkte wieder in Erinnerung zu rufen. Damit lassen sich nach wie vor Krankheiten vermeiden. Deshalb haben wir einiges rund um die Hygiene beim Pferd zusammengestellt.
Kommt ein fremdes Pferd in den Stall, sollte es erst isoliert vom sonstigen Bestand untergebracht werden bis sichergestellt ist, dass das Tier gesund ist. So lässt sich das Einschleppen ansteckender Krankheiten erheblich reduzieren.
Sicher, heute gehen viele Pferde auf Turniere, kommen so zwangsläufig mit Artgenossen in Kontakt und könnten sich auf diese Art anstecken, aber die meisten Turnierpferde besitzen einen durchgängigen Impfschutz und kranke Pferde starten nicht. Trotzdem ist Abstand halten immer gut und schadet nicht.
Hygiene: Die Box gründlich reinigen vor dem Bezug
Selbstverständlich sollte eine Box, die neu von einem Pferd bezogen wird, immer gründlich gereinigt sowie desinfiziert werden.
Aber auch im täglichen Umgang sollte Reinlichkeit in der Box großgeschrieben werden: Dazu gehört das tägliche Auswaschen des Futtertroges sowie der Tränke, das gründliche Misten und Abäppeln von Paddock, Weide und Auslauf.
Alle paar Monate sollte die Box jeden Pferdes einer Inspektion und gründlichen Reinigung unterzogen werden.
Hygiene beim Sattelzeug des Pferds
Die Hygiene betrifft aber nicht nur die Box, sondern ebenso das Sattelzeug. Leider wird hier oft geschlampt: Ein und dieselbe Satteldecke oder Schabracke sowie der Sattelgurt wird für mehrere Pferde verwendet. Dies birgt die Gefahr, dass Krankheiten übertragen werden können, bevor sie erkannt werden können. Gerade Hautkrankheiten werden durch Schuppen leicht verschleppt.
Jedes Pferd sollte unbedingt eine eigene Satteldecke, einen eigenen Sattelgurt sowie eine eigene Trense, die nach jedem Gebrauch gründlich mit Wasser gereinigt werden muss, besitzen. Decken, Schabracken und Gurte müssen turnusmäßig gewaschen werden.
Die Unart, die in manchen Ställen herrscht, dass ein Eimer mit Wasser aufgestellt wird, in den jeder seine Trense zum Einweichen hängt, trägt erheblich zur Verbreitung von Krankheiten bei und ist nicht gerade hygienisch.
Ein Putzkasten für jedes Pferd
Ebenso selbstverständlich sollte jedes Pferd einen eigenen Putzkasten haben und Bürsten etc. immer nur für ein Tier benutzt werden. Dass die Putzutensilien von Zeit zu Zeit gereinigt und desinfiziert werden, versteht sich von selbst.
Es sollte Pferdehaltern zu denken geben, dass beispielsweise Mauke in Ställen immer gehäuft auftritt – auch dies hängt mit mangelnder Hygiene zusammen. Tritt ein Fall von Mauke auf, sollte das Pferd nicht auf dem allgemeinen Reitplatz bewegt werden, da man heute weiß, dass Mauke eine Infektionskrankheit ist, die sich über Bodenkontakt auf den gesamten Bestand ausweiten kann.
Seuchenprophylaxe und Hygiene gehen Hand in Hand. Betrachtet man heute Rinder oder Schweinebestände geht man mit weit größerer Vorsicht vor als in den meisten Reitställen. Kaum jemand ist sich wirklich der Verantwortung bewusst, die er auch gegenüber anderen Einstallern hat. Im schlimmsten Fall ist der Pferdehalter, der einen Erreger einschleppt, sogar regresspflichtig.
Das solltest du auch gelesen haben:
Schadensbeispiele zur Pferde OP Versicherung
Wie oft soll man ein Pferd entwurmen?
Wann sollte man ein Pferd scheren?