Da heute die meisten Ställe und oft sogar die Weiden mit Selbsttränken ausgestattet sind, wissen die meisten Pferdebesitzer gar nicht mehr, wieviel ihr Pferd pro Tag trinkt.
Und ist im Winter die Wasserleitung dann mal eingefroren, wundern sie sich über die Anzahl der Eimer, die sie schleppen müssen…
Ein Pferd kann mehrere Tage ohne Futter überleben und aber nur kurze Zeit ohne Wasser. Etwa 60 Prozent des Gewichts eines Pferdes ist Wasser, das sich in Blut, Lymphe, Darm und Zellen befindet.
Sinkt der Wassergehalt nur um 10 Prozent, kann der Pferdekörper nicht mehr richtig funktionieren.
Tipp:
Idealerweise mindestens einmal, besser zweimal am Tag die Funktionalität und Sauberkeit der Tränke überprüfen.
Wie viele Liter trinkt ein Pferd?
Wie viele Liter trinkt denn nun ein Pferd durchschnittlich pro Tag? Ganz einfach gesagt: Zwischen 30 und 50 Liter sind normal, manche Pferde schaffen aber auch 60 oder sogar 70 Liter. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. Das Trinkvolumen der Pferde hängt stark von der Außentemperatur, dem Futter und der Arbeitsleistung ab.
Und natürlich benötigt ein kleines Shetty mit 90 Zentimetern Stockmaß weniger als ein schweres, großes Warmblut. Die Trinkmenge ändert sich auch mit dem Futter: Stehen Pferde beispielsweise den ganzen Tag auf einer saftigen Weide, kann durch das Gras bis zu 60 Prozent der Flüssigkeitsmenge gedeckt werden.
Man sollte sich also nicht wundern, wenn nach einem Weidetag der Durst der Pferde nicht allzu groß ist. Das Gewicht der Pferde besteht zu fast zwei Dritteln aus Wasser, das in Zellen, Blut, Lymphe, Darm etc. verteilt ist.
Es ist für Pferde notwendig für die Regulation des Zelldrucks, als Transportmittel für Nähr- und Abbauprodukte in Blut und Lymphe sowie für die Erhaltung der Körpertemperatur.
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Turnierreiter nehmen eigenes Wasser zum Trinken mit
Das erklärt auch, warum an warmen Tagen und bei hoher Arbeitsbelastung die Menge, die ein Pferd trinkt, stark ansteigen kann. Durch die vermehrte Wasseraufnahme wird der Verlust an Mineralstoffen und Flüssigkeit ausgeglichen. Zusätzlich hilft bei starker Arbeitsbelastung und damit verbundenem Schwitzen ein zusätzliches Mineralfutter.
Einige Pferde trinken nicht gerne fremdes Wasser. Damit ist gemeint, dass sie beispielsweise auf Turnieren das Wasser verschmähen, weil es nicht wie daheim schmeckt. Viele Turnierreiter nehmen alleine aus diesem Grunde schon ihr eigenes Wasser in Kanistern mit.
Trick mit Apfelsaft, wenn das Pferd nicht trinkt
Ist es ein heißer Tag und das Pferd hat stark geschwitzt, muss es unbedingt Flüssigkeit aufnehmen, tut es das nicht, kann es zu Kreislaufproblemen kommen. Bei schwerer Arbeit kann ein Pferd bis zu 7 Prozent seines Gewichts an Schweiß verlieren. Ein Trick, der bei vielen Pferden, die unterwegs nicht trinken möchten, hilft: Etwas Apfelsaft ins Wasser mischen. Dann trinkt oft auch ein Pferd, das unterwegs sonst lieber kein Wasser zu sich nimmt.
Und dann gibt es noch die Pferde, die nach starker Anstrengung zu schnell trinken… hier hilft es, eine Handvoll Stroh auf den Wassereimer zu legen oder für die ersten paar Minuten die Trense im Maul zu lassen. Haben sich Puls, Atmung und Temperatur dann normalisiert, kann man das Pferd ohne diese “Bremsen” trinken lassen.
Trinkt ein Pferd plötzlich viel mehr als üblicher Weise, sollte man den Tierarzt befragen. Es könnte eine ernsthafte Erkrankung wie Cushing-Syndrom oder Diabetes dahinter stecken.
Wichtig ist in jedem Fall, dass dem Pferd sauberes Wasser jederzeit zur Verfügung steht.
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