Wer sich eine Stute kauft und sich bisher noch nicht mit dem Thema beschäftigt hat, der wird sich bald zwei Fragen stellen: Wie oft ist eine Stute rossig? Und wie lange ist eine Stute rossig?
Doch was ist eigentlich genau die Rosse eines Pferdes? Es ist der Zeitraum, in dem das weibliche Pferd, die Stute, paarungsbereit ist. Die Häufigkeit der Rosse beim Pferd ist zwar hormonell gesteuert, hängt aber stark von der Tageslichtlänge ab. Das erscheint auf den ersten Blick verwunderlich. Was hat denn das Paarungsverhalten mit dem Licht zu tun?
Ganz einfach: Im Frühjahr, wenn es länger hell ist, wird die Stute rossig. Die Stuten zeigen damit Paarungsbereitschaft und lassen sich decken. Das im Frühjahr gezeugte Fohlen wird nach einer Tragzeit von 315 bis 340 Tagen im darauf folgenden Frühling geboren.
Sodass zum einen die Stute während der “Stillzeit”, man sagt, sie ist laktierend, viel energiereiches Futter findet, um ausreichend Milch bilden zu können und dass zum anderen das Fohlen bis zum nächsten Winter genug Zeit hatte, sich gut zu entwickeln.
So lange ist eine Stute rossig
Ein in der Natur im Winter geborenes Fohlen hätte praktisch keine Überlebenschance. Das nur als Exkurs, warum im Normalfall Pferde im Herbst und Winter, in der Winterruhe von September bis März, nur ganz selten rossig werden.
Während des Frühjahrs und Sommers wird eine Stute etwa alle drei bis vier Wochen rossig. Der Zyklus des Pferdes dauert also normalerweise gute drei Wochen. Innerhalb dieser Zeit ist es etwa fünf Tage, manchmal können es aber auch bis zu zehn Tage sein, rossig.
Wie man erkennt, wenn eine Stute rossig ist
Währenddessen ist die Stute bereit sich von einem Hengst umwerben und schließlich auch decken zu lassen. Man erkennt den Beginn der Rosse bei den meisten Stuten sehr gut: Sie lassen oft gelblich-weißen Urin ab, heben ständig den Schweif und blitzen, in dem sie die Scheide öffnen und schließen. In dieser Zeit reift ein Folikel. Das ist der Beginn der Rosse, die nach der Ovulation, also dem Eisprung, wieder abklingt. Das Pferd ist nicht mehr rossig.
An sich ist die Rosse bei der Stute vom Tageslicht abhängig und wird hormonell reguliert, trotzdem lässt sich der Zyklus der Pferde ein wenig steuern: Einige Züchter arbeiten mit bestimmen Lichtrhythmen oder stellen die Stuten in die Nähe der Hengste um sie zur Rosse möglichst früh im Jahr anzuregen.
Rossige Stuten sind gerne zickig
Reiter haben natürlich daran kein Interesse. Sie sind normalerweise froh, wenn das Pferd nicht so früh im Jahr rossig wird: Rossige Stuten sind oft ein wenig zickig im Umgang und lassen sich auch schwieriger reiten. Beim Putzen sind sie kitzelig, zappeln herum und den Sattelgurt empfinden manche Stuten in dieser Zeit als besonders unangenehm. Allerdings werden manche Stuten auch sehr anhänglich und sind besonders rittig. Das aber sind echte Ausnahmen.
Zeiten, in denen eine Stute garantiert nicht rossig wird, gibt es nicht, es sei denn, man unterdrückt die Rosse hormonell. Es gibt Medikamente, die Progestagen enthalten und die von der FEI auch in der Turniersaison zugelassen sind. Die Methode ist aber sehr umstritten, und wenn es geht, sollten wir unsere Pferde einfach so nehmen, wie sie sind.
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