Im Laufe der Zeit wurden Pferde für verschiedenste Zwecke gezüchtet. Wer sich jetzt die Frage stellt, wie viele Pferderassen es gibt, der wird bei der Suche nach der Antwort auf eine Zahl von mehr als 200 kommen. Vor allem unterscheidet man aber vier Typen von Pferden.
Nachdem unsere Vorfahren die Pferde domestizierten, also als Hauspferde zähmten, nutzten sie die Tiere für verschiedenste Zwecke. Für jede Nutzung gab es neue Zuchtrichtungen.
Man brauchte Arbeitstiere, Reittiere, Militärpferde, Grubenponys, Kutschpferde und so weiter. So sind im Laufe der Jahrtausende in den verschiedenen Regionen der Erde die unterschiedlichsten Pferderassen entstanden.
Die vier Gruppen der Pferderassen
Heute gibt es über 200 Pferderassen auf der Welt. Um die Rassen in verschiedene Gruppen einzuteilen, wurden vier unterschiedliche Typen festgelegt: Vollblüter, Kaltblüter, Warmblüter und Ponys.
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Vollblüter: Die ausdauernde und schnelle Pferderasse
Vollblüter sind die ausdauerndsten und schnellsten Pferde der Welt. Rennen spielen in der Geschichte der Pferdezucht seit Jahrtausenden eine wichtige Rolle, weshalb Züchter früh anfingen, die härtesten und schnellsten Tiere für die Rennpferdezucht zu selektieren.
In Arabien entstand aus dieser Zucht das Arabische Vollblut, ein ausdauerndes Wüstenpferd, das auf Langstrecken das schnellste unter allen Pferderassen der Welt ist. In England und Europa waren die Kurz- und Mittelstrecken bei den Rennsportfreunden beliebt, daher ist das Englische Vollblut auf diesen Distanzen ungeschlagen.
Beide Vollblutrassen haben erheblichen Einfluss auf die Pferdezucht der gesamten Welt. Sie werden zur Veredelung eingesetzt, um andere Rassen leistungsstärker, feiner und sportlicher zu machen.
Die beiden Vollblutrassen sind:
- Englisches Vollblut
- Arabisches Vollblut
Warmblüter: Die große und sportliche Pferderasse
Die Warmblüter sind mittelgroße bis große Pferde im sportlichen Typ. Sie wurden früher vor allem als Wagenpferde und für das Militär gezüchtet, heute streben die Züchter einen sportlichen Typus an.
Diesen erreichen sie, indem sie die lokalen Warmblutrassen mit Vollblütern und im Sport talentierten Pferden kreuzen. Das Deutsche Warmblut ist weltweit die erfolgreichste Pferderasse im Dressur- und Springsport. Das Deutsche Warmblut wird in vielen unterschiedlichen, nach Regionen unterteilten, Zuchtgebieten gezogen.
Auch viele alte Warmblutrassen und Pferderassen aus der Barockzeit werden heute noch gezüchtet. So zum Beispiel die niederländischen Friesen oder der Lipizzaner.
Beispiele für Warmblüter:
- das Deutsche Warmblut
- der Trakehner
- der spanische Andalusier
- der niederländische Friese
- die amerikanischen Quarter Horses
- Angloaraber
Kaltblüter: Die Arbeiter unter den Pferderassen
Kaltblüter sind die klassischen Arbeitspferde unter den Pferderassen. Sie wurden früher als Wagenpferde, Holzrückepferde oder für die Landwirtschaft eingesetzt. Sie sind mittelgroß bis groß und zeichnen sich durch einen kräftigen, muskulösen Körperbau aus. Bevor es die ersten Dampfmaschinen und Traktoren gab, waren die Arbeitspferde noch nicht so kräftig gebaut wie wir sie heute kennen.
Erst als die neuen Landmaschinen den Pferden Konkurrenz machten, selektierten die Züchter in Richtung sehr muskulöser Pferde, die noch eine Weile mit den ersten Traktoren mithalten konnten. In England wurden besonders große Kaltblüter gezüchtet, um die schwer mit Bierfässern beladenen Kutschen der Brauereien zu ziehen. Das englische Shire Horse gehört zu den größten Pferderassen der Welt, einige Vertreter der Rasse erreichen ein Stockmaß von über zwei Metern.
Ein paar Beispiele für Kaltblutrassen:
- Schwarzwälder Kaltblut
- Rheinisch-Deutsches Kaltblut
- Ardenner aus Belgien
- Freiberger aus der Schweiz
- Shire Horses aus Großbritannien
Ponys und Kleinpferderassen
Als Ponys gelten in Deutschland alle Pferde mit einem Stockmaß von 1,48 Meter und darunter. In fast jeder Region gibt es eine eigene Pony- oder Kleinpferderasse, die besonders gut an die dortigen Bedingungen angepasst ist.
Aus dem österreichischen Gebirge kommen die trittsicheren Haflinger, von Island die töltenden Islandpferde, die Tinker und Connemara kommen aus Irland. Großbritannien ist mit seinen verschiedenen Welsh-Rassen, den Shetlandponys, den Dartmoorponys, den New-Forrest-Ponys, Fellponys und noch vielen mehr das Land der Ponys.
Beispiele für Pony- und Kleinpferderassen
- Deutsches Reitpony
- Dülmener Wildpferd
- Fjordpferd
- Mongolisches Pferd
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