Ein langersehnter Traum, der leider viel zu früh enden musste.

214_dscf0547_jpgfe892ba63ccb97a69ab5069f35c14f50Es begann alles mit einem Praktikum in einem Trabrennstall. Da waren so viele schöne Pferde, kleinere, größere, kräftigere und schmale. Und da war auch dieses eine bestimmte Pferd, sein Name war Da Vinci SL. Ein Pferd mit wunderschönen Augen in die man sich einfach verlieben muss, er war nicht klein sondern eigentlich ein ziemlicher Riese. Trotzdem konnte ich nicht anders und er hat mein Herz gewonnen.

Vinnie lief noch ein paar rennen bis er dann in Rente ging und als Freizeitpferd verkauft werden sollte. Ich sah die anzeige im Internet und nahm sofort mit der Besitzerin Kontakt auf und versuchte mit allen Mitteln meine Eltern zu überzeugen. Man muss wissen meine Eltern haben es nicht so mit Pferden und waren immer dagegen ein Pferd zu kaufen. Doch ich habe es nach 7 Jahren doch endlich geschafft das sie es versuchen. Wir fuhren also am nächsten Tag zum Rennstall um meinen Eltern Da Vinci vorzustellen. Die Dame vom Stall sprach noch ein paar nette Sätze mit meinen Eltern bis wir nach hinten zur Wiese gingen. Vinnie kam sofort zum Tor und meine Eltern waren überwältigt von seiner Größe und diesen wundervollen Augen, sie waren hin und weg. So kam es also dazu das wir den sanften Riesen kauften. Gut und schön, jetzt hatten wir zwar ein Pferd aber noch keinen anderen Stall. Ich fuhr mit meiner Mutter alle Ställe in der Umgebung ab, doch niemand hatte mehr eine Box frei. Da fiel mir ein Hof außerhalb von unserer Stadt ein, mein Vater rief dort an und schon hatten wir Glück, gerade sei eine Box frei geworden. Einen Tag später fuhren wir zum Stall um uns alles anzuschauen, ein großer Reitplatz mit Beleuchtung war vorhanden, ein wundervolles Ausreiten de vor der Türe, nette Stall Kollegen und ein Sand Roundpen den man zu jeder Jahreszeit benutzen konnte. Wir waren sehr zufrieden und nahmen die Box, am Abend rief ich die Stall Besitzerin an wo Da Vinci momentan noch stand, sie freute sich für mich und sagte das sie ihn dann morgen zum neuen Stall bringen würde. Ich war die ganze Nacht so aufgeregt… morgen soll es endlich so weit sein, nach 7 Jahren bitten und betteln soll ich endlich mein eigenes Pferd bekommen. Ich konnte es gar nicht glauben. Schon war der nächste Tag gekommen und nach der schule fuhr ich direkt mit dem Roller Richtung Stall. Ich wartete oben an der Straße damit die Dame die Vinnie brachte mich auch ja sieht. Da kam sie auch schon, ich war so aufgeregt das ich anfing zu zittern. Unten am Stall holte die Kollegin dieses wundervolle Pferd aus dem Anhänger und ich konnte es immernoch nicht glauben, nun war er mein. In seiner Box fühlte er sich sofort wohl, die anderen pferde mochten ihn auch direkt. Um sich einzugewöhnen ließen wir ihn erstmal eine Nacht in der Box bevor es zu den anderen Pferden auf die Weide ging. Am nächsten Tag fuhr ich auch direkt nach der Schule zum Stall und es war kein Traum, Da Vinci stand immernoch am Stall. Ich holte ihn aus seiner Box und putze ihn bevor wir den Reitplatz erkunden. Auf dem Reitplatz ließ ich ihn einfach laufen und alles erkunden, während ich am Gatter stand und verträumt zuschaute. Diese Energie und dieser wundervolle Gang, ich verliebte mich immer mehr in ihn, er war einfach ein Traumpferd. Nachdem alles erkundet war und die Power abgelassen wurde, holte ich ihn von dem Reitplatz runter, es wurde noch einmal drüber geputzt und dann versuchten wir Da Vinci in die Herde zu integrieren. Siehe da… alles klappte wie am schnürchen, die Pferde waren sofort Feuer und Flamme. Einen Monat blieben wir an dem Stall, bis die ersten Beschwerden kamen… Da Vinci wurde nicht mehr reingeholt, was nicht so tragisch ist. Am er stand in Knöchel hohem Schlamm was ich garnicht gut fand. Ich hörte mich nach einem anderen Stall um und fand einen auf einem Bauernhof direkt um die Ecke. Also kündigten wir den alten Vertrag und zogen um. Im neuen Stall angekommen waren die anderen Besitzer hin und weg von ihm. Er freundete sich schnell mit einem älteren Pinto Wallach an. Alles war prima, es gab zwar auch dort zickereien mit manchen Stall Kollegen aber die schreckten mich nicht ab, denn Vinnie fühlte sich wohl und stand nicht in Meter hohem Schlamm. Ich kaufte einen passenden Sattel und er ließ sich prima reiten, jeden Tag war ich mehrere Stunden da, ich mochte ihn den ganzen Tag nur beobachten. 5 Monate standen wir nun da, ich war in der schule und bekam einen Anruf vom Stall Besitzer. . Da Vinci verhielte sich komisch, wälzte sich nur und schlug gegen seinen Bauch, ich wusste sofort, das kann nur eine Kolik sein. Ich fragte meinen Lehrer ob ich gehen könne da mein Pferd sehr krank ist. Er hatte Verständnis und ich düste los. Leider war ich nicht sehr mobil und hatte nur einen Roller. Ich fuhr so schnell es ging zum Stall, als ich ankam fand ich Vinnie nicht… ich schaute in der Box aber dort war er nicht. Dann fand ich ihn draußen unter dem abdach, er lag und hatte so schmerzen..Ich scheucht ihn hoch und ging mit ihm auf dem Reitplatz und bewegte ihn. Es tat sich nichts, ich rief den Tierarzt an und er kam sofort. Er untersuchte Vinnie und flöste ihm parafinöl ein. Der Tierarzt meinte nur ich solle bis morgen warten, sollte sich nichts getan haben, würde er nochmal kommen. Wir ließen ihn auf dem Reitplatz, zogen ihm ein Maulkorb auf und ließen ihn laufen. Am nächsten morgen fuhr ich in aller früh mit Papa dorthin. Wir sahen Vinnie, er lag achon wieder. Ich ging auf ihm zu und holte ihn hoch und führte ihn während mein Vater den Tierarzt anrief, es kam eine Vertretung und auch er tastete ihn ab und gab ihm auch wieder parafinöl. .. auch er meinte noch einen tag sollen wir warten. Wir vertrauten den Ärzten und warteten. Den ganzen tag waren wir is spät in den Abend am Stall und beobachteten ihn. Nichts tat sich, der nächste morgen war ohne Hoffnung, leider hat er immer noch nicht geäppelt, also riefen wir wieder den Tierarzt an und wieder kam jemand anders. Er schaute sich das Pferd an und riet uns zur Klinik zu fahren. Mein Vater rief meine Mutter an und sie solle Bitte bei der Pferdeklinik anrufen, während Papa und ich einen Anhänger besorgten. Alles war bereit ich verlud meinen armen Vinnie und wir fuhren los. An der Klinik angekommen, wurde er untersucht und kam auf die Intensivstation. Sie versuchten alles und Vinnie sah immer schlechter aus. Am Freitag operierten sie ihn. Alles verlief gut und er stand schon wieder. Jeden Tag fuhren wir zur klinik, erst machte alles Fortschritte, doch dann machte der Dünndarm auf einmal schlapp. Wir machten uns sorgen und sagten den Ärzten nur das sie alles versuchen sollen. Am abend bekamen wir den anrufen das wieder alles gut ist. Und so musste Vinnie 2 Wochen in der Klinik bleiben. Er machte jeden tag Höhen und tiefen, ich war am Boden zerstört und wollte nicht glauben das es das jetzt gewesen sein sollte. Es ging ihm immer schlechter und er wollte nichts mehr fressen, es stellte sich heraus das er Magengeschwüre hatte und deshalb nicht fressen wollte. Dann an einem Donnerstag abend rief die Klinik bei meinem Vater an und sagten das Vinnie zu kraftlos ist und nicht mehr hoch kommt. Mein Vater könnte es nicht mit ansehen und er solle sich nicht quälen, also entschieden wir uns für das beste und ließen ihn über die Regenbogenbrücke gehen. Ich vermisse ihn heute noch sehr.


von Vivien